Schadstoffe in Creme

Der zweite Beitrag unserer Serie „Schadstoffe in Kosmetika“ beinhaltet das Thema Creme. Stattet ihr einem Drogeriemarkt einen Besuch ab, ist euch bestimmt schon die große Auswahl an Cremes aufgefallen. Bodylotion, Gesichtscreme, Handcreme – das Spektrum ist so umfangreich, dass Kaufentscheidungen schwerfallen. Da man froh ist, inmitten der großen Auswahl überhaupt das passende Produkt zu finden, sinkt die Motivation, sich anschließend auch noch ausgiebig mit den Inhaltsstoffen auseinanderzusetzen. Ich will euch heute deshalb die Inhaltsstoffe einer bei Frauen besonders beliebten Gesichtscreme vorstellen.

Creme von bebe Young Care

Das Produkt, das ich euch heute näher bringen möchte, ist die Feuchtigkeitspflege von bebe Young Care. Das Produkt habe ich vor einigen Jahren selber benutzt und war – bis meine Haut ein wenig anspruchsvoller wurde – recht zufrieden damit. Die Tagespflege wurde laut Hersteller speziell für normale Haut entwickelt und enthalten Pfirsich-Extrakt sowie Vitamin E. Sie soll die Haut über den Tag mit Feuchtigkeit versorgen, schnell einziehen und sich zudem als Grundlage für das Make-up eignen. Ein zusätzlich integrierter UV-Filter schützt die Haut vor weiteren Umwelteinflüssen. Die Beschreibung hört sich beim ersten Lesen sehr positiv an. Schaut ihr euch jedoch einige der Inhaltsstoffe genauer an, fällt auf, dass diese alles andere als positiv zu bewerten sind.

PEG-8

Polyethylenglykole sind chemische Molekül-Verbindungen, die sowohl in flüssiger als auch in fester Form verarbeitet werden. Ein wesentlicher Grundstoff ist das Erdölderivat Ethylenoxid. In Gesichtscremes wirken PEGs als Emulgatoren, sie sorgen also dafür, dass sich Wasser mit Öl verbindet. Da es sich bei dem besagten Produkt um eine Feuchtigkeitspflege handelt, könnt ihr also davon ausgehen, dass der Stoff gewährleisten soll, dass ausreichend Feuchtigkeit in der Creme enthalten ist. Problematisch an dem Stoff ist neben der chemischen Herkunft besonders der eigentliche Herstellungsprozess. Stellt man PEGs her, können hierbei diverse Reaktionsprodukte entstehen, die mit Nebenwirkungen verbunden sind. Das PEG 450, das in manchen Gesichtscremes enthalten ist, kann beispielsweise auch als lokales Betäubungsmittel eingesetzt werden. Ein entscheidender Nachteil des PEG-8 ist, dass der Stoff nicht nur mit Wasser oder Öl, sondern auch mit eurer Haut reagiert. Durch diese Reaktion wird die natürliche Schutzfunktion eurer Haut erheblich beeinträchtigt. Andere schädliche Stoffe können somit leichter in die Haut eindringen, zudem wird sie anfälliger für weitere Umwelteinflüsse.

Acrylates/C 10-30 Alkyl Acrylate Crosspolymer

Ein super langes Wort, die eigentliche Bedeutung ist jedoch kürzer: Mikroplastik. Bei Plastik denkt man zunächst an die Verpackung des Produkts. Gemeint ist aber Mikroplastik in der Creme selber. Bei dem besagten Material handelt es sich um winzig kleine Plastikpartikel mit einer Größe von unter fünf Millimeter. Aufgrund dieser Größe kann man sie in Creme selber nicht wahrnehmen. Bevorzugt eingesetzt wird das Mikroplastik in Peelings oder Zahnpasten, dort funktioniert es als Schleifmittel. In diesem Fall könnt ihr die kleinen Plastikteilchen oft auch wahrnehmen – schaut ihr euch eure Peelings einmal genauer an, könnt ihr dort in den meisten Fällen kleine Partikel erkennen. In Lippenstiften und Cremes hingegen hat das Miniplastik in erster Linie eine Art Füllfunktion und sorgt dafür, dass das Produkt sanft schimmert. Neben dem Umstand, dass Plastik an die Haut gelangt, ist eine Tatsache fast weitaus problematischer: das Mikroplastik gelangt in die Umwelt. Duscht ihr euch ab, wascht euch das Gesicht und putzt Zähne, gelangen die kleinen Plastikpartikel in das Abwasser. Da die Partikel so winzig sind, können sie von Klärwerken nicht herausgefiltert werden und gelangen somit in die Natur. Im Meer reichern sich dann die Millionen Mikropartikel an und verschmutzen Wasser und Umwelt. Zudem nehmen Meerestiere das Mikroplastik über die Nahrung auf – und somit findet das Plastik seinen Weg in unsere Nahrungskette.

Methylparaben

In der Tagespflege sind sowohl Methylparaben als auch Propylparaben enthalten. Bei den Parabenen handelt es sich um Stoffe, die bevorzugt in Deo, Shampoo oder Cremes verwendet werden, um dort das Wachstum von Schimmelpilzen und Bakterien zu verhindern. Somit sind Methylparabene eines der gebräuchlichsten Konservierungsmittel in der normalen Kosmetik. Das problematische an dem gängigen Konservierungsmittel ist die unbestrittene Tatsache, dass der Stoff in einer bestimmten Konzentration das Hormonsystem beeinflussen kann. Grund hierfür ist seine dem weiblichen Hormon Östrogen ähnliche Aktivität. Zudem brachte eine britische Studie die Parabene mit dem Auftreten von Brustkrebs in Verbindung. Werden Parabene in Cremes verwendet, so darf die Konzentration des Stoffs bestimmte gesetzliche Richtwerte nicht überschreiten. Auf diesem Wege soll gewährleistet werden, dass die Stoffe für den menschlichen Organismus ungefährlich sind. Diese Gesetze berücksichtigen jedoch nicht die Tatsache, dass wir über den Tag verteilt oft mehrere Produkte, die den Stoff Methylparaben beinhalten, konsumieren und somit den eigentlich zugelassenen Grenzwert überschreiten.

Erfahrungen mit bebe Young Care

Zunächst möchte ich euch an dieser Stelle darauf aufmerksam machen, dass die Tagespflege von bebe Young Care lediglich als Beispiel für schlechte Inhaltsstoffe dienen soll. Nicht nur dieser Hersteller arbeitet mit Stoffen dieser Art. Auch andere gängige Hersteller von Gesichtscremes wie Nivea oder Garnier verwenden diese Stoffe. Wie oben schon kurz erwähnt, habe ich selber diese Produkte früher verwendet. Als ich begonnen habe, die Gesichtscreme von bebe zu benutzen, war ich um die 15 Jahre alt. Zu diesem Zeitpunkt war meine Haut recht unempfindlich und rückblickend kann ich sagen, dass – egal welche Creme ich verwendet hätte – meine Haut mir dies verziehen hätte. Als meine Haut irgendwann anspruchsvoller geworden ist, konnte ich diese Creme nicht weiter verwenden. Benutze ich Gesichtscremes mit den genannten Inhaltsstoffen heute, reagiert meine Haut mit Rötungen und Juckreiz. Dies führe ich unteranderem darauf zurück, dass ich seit Jahren selbst gemachte Naturkosmetik verwende und meine Haut dementsprechend sensibel auf schlechte Inhaltsstoffe reagiert.

Alternative Produkte

Auswahl an Dr. Hauschka Produkten

Jede Haut reagiert auf die oben beschriebenen Inhaltsstoffe anders. Es ist also durchaus möglich, dass eure Haut die Produkte von bebe Young Care und Co gut verträgt. Wenn ihr deshalb also die Produkte weiterhin verwenden wollt, solltet ihr jedoch im Hinterkopf haben, dass ein Teil der Inhaltsstoffe schädlich ist und auf der Haut nichts verloren hat. Zudem nehmt ihr mit dem Kopf solcher Produkte in Kauf, dass die Umweltbelastung durch Mikroplastik und Co weiter ansteigt. Wollt ihr euch aus den genannten Gründen von eurer Gesichtscreme trennen, empfehle ich euch selbst gemachte Creme. Hierbei könnt ihr nämlich frei entscheiden, welche Stoffe ihr an eure Haut lasst. Ein weiterer Pluspunkt der selbst gemachten Gesichtscreme ist die Tatsache, dass ihr damit die Umwelt nicht belastet. Wer unter euch den Gang in den Drogeriemarkt bevorzugt, sollte zu schadstofffreien Produkten greifen. Da ich selber Dr. Hauschka Gesichtscreme nutze, empfehle ich euch diesen Hersteller. Der Preis ist auf den ersten Blick relativ hoch – die Gesichtscreme hält sich jedoch bei täglicher Anwendung zwei Monate, hat dadurch ein super Preis-Leistungs-Verhältnis und ist somit ideal für Reisende geeignet..

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass viele schädliche Inhaltsstoffe in Gesichtscremes versteckt sind, die wir auf den ersten Blick gar nicht als „schädlich“ klassifizieren können. Ein genauer Blick auf die Liste der Inhaltsstoffe macht also immer Sinn. Wer diesen Stoffen entgehen will, sollte entweder auf DIY Creme oder auf wirklich schadstofffreie Produkte zurückgreifen.

Hier erfährst du mehr über Schadstoffe in Kosmetika