Zahnpasta selber machen

Wir sind es von Kinderbeinen an gewöhnt, uns zwei Mal am Tag die Zähne mit Zahncreme zu putzen. Es soll die Zähne reinigen, vor Karies und Parodontose schützen und natürlich zu einem angenehmen Atem verhelfen. Doch wird der Nutzen konventioneller Zahnreinigung selten hinterfragt. Dabei ist vor allem die Verwendung von herkömmlicher Zahncreme mit Fluor und den kleinen Mikropartikeln, die angeblich die Zähne besonders sauber machen zumindest überdenkenswert. Alternativ kann man Zahnpaste selber machen – das ist denkbar einfach und hat viele Vorteile.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Zahnpasta selber zu machen. Für welche Inhaltsstoffe man sich nun entscheidet, hängt von den individuellen Bedürfnissen und Vorlieben ab. Daher stellen wir Euch hier die wichtigsten Zutaten vor, und warum diese sich gut zur Mundhygiene eignen. Außerdem gibt es dazu auch konkrete Rezepte zum Zahnpasta selber machen.

Zutaten für selbst gemachte Zahnpasta

Welche Gefahren lauern in unserem Mund und welche Mittel können sie beseitigen? Dies ist die erste Frage, die gestellt werden muss. In unserem Mundraum leben unzählige Mikroorganismen, von denen die meisten völlig harmlos sind. Einige wenige jedoch nicht. Einige Bakterien ernähren sich vorrangig von Kohlehydraten, am liebsten Zucker, und verstoffwechseln so kohlehydratreiche Nahrungsreste in unserem Mund in Säure. Diese Säure greift dann die Zähne beziehungsweise die Mineralien an, die unsere Zähne härten und so können Bakterien und die Säure immer weiter in das Zahnmaterial eindringen. Das Resultat ist Karies.

Karies verursachende Bakterien fühlen sich am wohlsten in Zahnbelag. Dieser entsteht aus Essensresten, Speichel und den Bakterien. Wird Belag nicht regelmäßig ordentlich entfernt, kann dies auch das Zahnfleisch angreifen. Es wird empfindlich, entzündet sich und kann im schlimmsten Fall den Kieferknochen angreifen. Die Folge einer solchen Paradontitis kann also Zahnausfall sein.

Die Grundlagen einer guten Mundhygiene sind demzufolge:

  • Regelmäßig richtig putzen. Grundsätzlich lässt sich Belag auch nur mit einer Zahnbürste beseitigen. Weitere Zugaben sind ein Plus.
  • Eine Zutat, die schädliche Bakterien bekämpft
  • Etwas, das Säuren neutralisiert
  • Ein Mittel, welches die Zähne remineralisiert
  • Eventuell etwas zur Zahnaufhellung
  • Entzündungshemmende und beruhigende Substanzen bei empfindlichem Zahnfleisch

Diesen Grundlagen folgend, hier die besten Mittel zur Zahnreinigung:

Kokosöl

Kokosöl wirkt antibakteriell und bekämpft damit auch die Bakterien, die Karies verursachen. Auch gesundheitsschädliche Pilze werden bekämpft. So sorgt Kokosöl auf natürliche Weise für eine gesunde Mundflora. Zuständig dafür ist die mittelkettige Fettsäure Laurin. Gleichzeitig werden aber gesundheitsfördernde Bakterien nicht angegriffen. Außerdem wirkt Kokosöl entzündungshemmend, was bei empfindlichem oder entzündetem Zahnfleisch besonders positiv ist.

Natron

Ebenso wie Kokosöl, bekämpft auch Natron Karies. Es neutralisiert Säure im Mund, die durch viele Lebensmittel entsteht und sorgt für den richtigen ph-Wert, der es Karies unmöglich macht zu entstehen. Darüber hinaus löst Natron Zahnbeläge und reduziert Verfärbungen der Zähne sowie Mundgerüche.

Xylit

Xylit oder auch Birkenzucker genannt, ist ein Zuckeraustauschstoff, der aus vor allem in Pflanzen vorkommt. Er hat weniger Kalorien als normaler Zucker bei der gleichen Süßkraft. Zudem hat Xylit, anders als Industriezucker, eine ausgezeichnete Wirkung auf die Zahngesundheit. Es reduziert nachweislich Karies und verhindert die Säureproduktion durch andere Lebensmittel. Darüber hinaus macht er die selbst gemachte Zahnpasta süß, was helfen kann, Kinder zum Zähneputzen zu animieren.

Kaolin

Kaolin oder auch weise Heilerde genannt, kann für die Mundhygiene verwendet werden. Sie sorgt einerseits für weißere Zähne. Andererseits wirkt es auf die Zahnsubstanz mineralisierend. Die Minerale der Heilerde legt sich wie eine Schicht auf die Zähne und stärkt sie damit. Dies ist vor allem für empfindliche Zähne gut. Weiterhin bindet sie Giftstoffe und Schwermetalle. Bei der Verwendung zur Zahnreinigung feine Heilerde benutzen, da die groben Körner Zahnoberfläche und Zahnfleisch irritieren können.

Kurkuma

Kurkuma ist ein äußerst wirkungsvolles, natürliches Zahnbleichmittel. Aber Achtung: Die bleichende Wirkung gilt nur für die Zähne. Ansonsten sorgt Kurkuma eher für Flecken, die sich nie wieder entfernen lassen.

Ätherische Öle

Ätherische Öle und bestimmte Kräuteröle wie Kamille oder eine Salbeitinktur können beruhigend wirken. Jedoch immer nur wenig verwenden.

Rezepte, zum Zahnpasta selber machen

Um Zahnpasta selber zu machen, gibt es viele Rezepte und fast alle sind denkbar einfach. Ihr braucht für das folgende Rezept lediglich drei Zutaten und 10-15 Minuten Zeit.

Zutaten:

Kokosöl ist antibakteriell und bekämpft Bakterien, die Karies verursachen, und sorgt für eine gesunde Mundflora. Auch Natron bekämpft Karies. Es sorgt für den richtigen ph-Wert im Mund und neutralisiert Säuren, die sich durch verschiedene Lebensmittel bilden. Das Pfefferminzöl ist für ein frisches Gefühl im Mund.

Zubehör:

  • kleine Schüssel
  • Esslöffel, Gabel

Zubereitung:
Zahnpasta selber machen mit Kokosöl und NatronSollte das Kokosöl noch eine sehr feste Konsistenz haben, in einer kleinen Schüssel im Wasserbad flüssig werden lassen. Bei Zimmertemperatur sollte es aber weich genug sein. In das weiche oder flüssige Kokosöl das Natron und das Pfefferminzöl geben und alles sehr gut verrühren. Das Natron wird nicht schmelzen, es bleibt also eine leicht körnige Paste. Sollte das Öl komplett flüssig gewesen sein, an einen kühlen Ort stellen und bis das Öl wieder fest wird, immer wieder umrühren. Ist eine cremige Paste entstanden, die sehr angenehm nach Kokos und Pfefferminze riecht (klingt exotisch, ich finde den Geruch aber ganz toll), kann die selbst gemachte Zahnpasta wie gewohnt verwendet werden. Sie hinterlässt ein tolles sauberes und glattes Gefühl auf Zähnen und Zahnfleisch.

Rezept 2 Zahnpasta

Wem das erste Rezept zu salzig ist und es gern etwas süßer mag, dem sei dieses Zahnpastarezept ans Herz gelegt. Dies ist auch für Kinder gut geeignet.

Zutaten für selbst gemachte ZahnpastaZutaten:

 

 

Zubereitung:
Das Xylit mit dem Natron gut vermischen. Es macht sich sehr gut, die Kristalle mit einem Mörser fein zu mahlen. Danach das Pulver mit einem Esslöffel flüssigem Kokosöl gut vermischen, fertig. Die Paste kann nun zum Zähneputzen verwendet werden. Das Xylit schmilzt sofort im Mund und hinterlässt ein kühles Gefühl, das ist normal.Zahnpasta mit Xylit und Kokosöl

Beim Putzen versuchen, die Zahnpasta so lange wie möglich im Mund zu behalten, damit es richtig wirken kann. Für ein optimales Ergebnis sind morgens und abends drei Minuten sinnvoll. So können vor allem Kokosöl und Xylit Ihre volle Wirksamkeit entfalten.

Da in diesem Rezept kein Wasser verwendet wird, sollte die Paste nicht so schnell verderben. Aber nutzt am Besten immer einen kleinen Spatel oder Ähnliches, um die selbst gemachte Zahncreme auf die Bürste zu geben, damit keine Keime in die Paste kommen.

Noch ein paar kurze Bemerkungen zu der selbst gemachten Zahnpasta: Es wird am Anfang sicher etwas ungewohnt sein, denn diese Zahnpasta schäumt natürlich nicht. Außerdem ist Natron ein Salz und schmeckt leicht salzig. Davon nicht irritieren lassen. Ich finde es überhaupt nicht eklig, nur etwas überraschend beim ersten Mal. Auch das Fehlen der Frische im zweiten Rezept ist am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig. Jedoch fällt dies, auch dank des wunderbar sauberen Gefühls im Mund, bald gar nicht mehr auf. Wem dennoch der frische Geschmack fehlt, kann immer ein paar Tropfen Pfefferminzöl hinzugeben. Alternativ kann danach aber auch noch eine Mundspülung mit Pfefferminzöl oder Ähnlichem verwendet werden.

 

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