Rizinusöl – Inhaltsstoffe und Verwendung des Pflegeöls

Wenn ihr euch durch die Seiten von Magazinen blättert oder einen Blick in diverse Beautyforen werft, werdet ihr feststellen: Öl ist in aller Munde. Oder besser gesagt – in allen Haaren und auf jeder Haut. Während Kokosöl und Sheabutter häufig genannt werden, steht Rizinusöl seltener im Rampenlicht. Zu Unrecht, wie wir finden, denn Rizinusöl ist ein echter Allrounder in der Naturkosmetik! In diesem Artikel stellen wir euch deshalb das pflegende Öl,  das schon eure Omis zur Körperpflege verwendet haben, genau vor. Rizinusöl zur Haar- und Hautpflege oder auch als Pflegemittel für schöne Wimpern? Hier erfahrt ihr genau, was ihr mit dem Wunderöl anstellen könnt!

Der Ursprung des Rizinusöls

Rizinusöl ist ein aus Samen gewonnenes Öl, das sowohl in der Naturkosmetik als auch in der Ernährung eingesetzt wird, um den Körper zu pflegen. Die Samen, aus denen das pflegende Öl gewonnen wird, stammen von dem sogenannten Wunderbaum – ein sehr passender Name, wie wir finden, denn schließlich ist auch die Wirkung des Rizinusöls als wunderbar zu bezeichnen.

Wer sich an dieser Stelle wundert, warum er hierzulande noch keinen Wunderbaum zu Gesicht bekommen hat: Der Baum wächst und gedeiht vorwiegend in China, Indien oder Brasilien. Hier werden rund 75% des gesamten Bedarfs an Rizinusöl erwirtschaftet, was zur Folge hat, dass bspw. der Anbau in Brasilien staatlich subventioniert wird, um den Bauern finanziell unter die Arme zu greifen.

Wie wir oben angeteasert haben, haben sich schon eure Omas und Opas der Wirkung des Rizinusöls bedient. Egal, ob als Abführmittel oder zur Pflege von Haut und Haaren – das breite Wirkungsspektrum des Öls wurde schon immer ausgiebig genutzt und reicht sogar zurück bis in das antike Griechenland. Hier wurde es vorwiegend als Kosmetikprodukt oder bei körperlichen Beschwerden eingesetzt, während es hingegen im Mittelalter hauptsächlich als Brennstoff verwendet wurde.

Wenn ihr euch die Anwendungsbereiche des Öls heute genauer anschaut, werdet ihr feststellen, dass mittlerweile in sämtlichen Bereichen von dem Rizinusöl Gebrauch gemacht wird. Sowohl die Medizin als auch die Großindustrie macht sich die Wirkstoffe des Rizinusöl zunutze – und natürlich profitiert auch die Naturkosmetik von der wunderbaren Wirkung des pflegenden Öls.

 

Rizinusöl kaltgepresst oder heißgepresst?

Bevor wir nun detaillierter auf die im Rizinusöl enthaltenen Wirkstoffe eingehen, wollen wir zunächst noch auf die Unterschiede zwischen kalt- und heißgepresstem Öl aufmerksam machen. Denn ob ihr euch für ein Produkt aus Kaltpressung entscheidet oder auf heißgepresstes Rizinusöl zurückgreift, macht sich später auch in der Wirkungsweise bemerkbar.

Kaltgepresstes Rizinusöl

Das Öl, das in der Naturkosmetik und dementsprechend auch im Bereich der selbstgemachten Naturkosmetik als am Hochwertigsten gilt, ist das kaltgepresste Öl. Bei diesem Verfahren werden die Samen des Baumes geerntet, anschließend geschält und dann ausgepresst. Da bei dieser Produktionsart nur sehr geringe Temperaturen zum Einsatz kommen, spricht man einer Kaltpressung. Der Vorteil: Alle Inhaltsstoffe des Ausgangsprodukt, also der Samen, bleiben erhalten und gelangen somit auch auf Haut, Haare und Wimpern.

Da das Endprodukt in den meisten Fällen nicht gefiltert wird, hat das Rizinusöl eine gelbliche Färbung – ein Qualitätsmerkmal! Natürlich lassen sich bei der Kaltpressung nicht so große Mengen an Öl gewinnen, wie es unter Einsatz von hohen Temperaturen möglich wäre. Dies spiegelt sich dann schlussendlich im Preis wieder, wobei man an dieser Stelle berücksichtigen sollte, dass Rizinusöl kein Produkt ist, das man sich in großen Mengen “in die Haare schmieren muss”, damit es seine Wirkung entfaltet.

Sehr wichtig im Rahmen der Kaltpressung ist die hohe Qualität der Samen. Wenn diese NICHT in Bioqualität vorliegen, können sich möglicherweise Pestizide an den Samenschalen bzw. in den Samen selber befinden. Durch die Kaltpressung und den damit verbundenen, niedrigen Temperaturen landen diese im fertigen Rizinusöl, was bei Verwendung gegebenenfalls negative Auswirkung auf unsere Gesundheit hat.

Heißgepresstes Rizinusöl

Rizinusöl, das heißgepresst hergestellt wurde, ist deutlich günstiger – verfügt jedoch auch nicht mehr über die kompletten Wirkstoffe des Wunderbaums. Werden die Samen des Baums erhitzt und mit sogenannten Schneckenpressen ausgepresst, kann deutlich mehr Öl erzeugt werden als bei der kaltgepressten Variante. Jedoch werden, durch den Einsatz der hohen Temperaturen bedingt, wertvolle Inhaltsstoffe zerstört.

Was übrig bleibt, ist, neben einem nicht mehr ganz so hochwertigen Pflegeöl, ein weiteres Endprodukt – Presskuchen. Dieser enthält noch ca. 10 % Rizinusöl, das allerdings nur durch chemische Verfahren von den bereits ausgepressten Samen getrennt werden kann. Rizinusöl, das aus einem Presskuchen gewonnen worden ist, wird aufgrund der chemischen Behandlung als das Öl mit der niedrigsten Qualität bezeichnet.

Rizinusöl – Inhaltsstoffe und Anwendung in der Naturkosmetik

Rizinusöl lässt sich sowohl innerlich als auch äußerlich anwenden. Doch welche Inhaltsstoffe machen das Öl eigentlich so gesund bzw. effektiv?

Pflanzliches Abführmittel – Rizinusöl

Der Grund für die gesunde Wirkung des Rizinusöls: der Inhaltsstoff Ricinolsäure. 70-85% des pflegenden Öles bestehen aus dem Triglycerid der Ricinolsäure, das seine Wirkung bei innerer Anwendung erst im Dünndarm entfaltet. Dort beginnt sie, die Darmtätigkeit anzuregen, was schlussendlich den abführenden Effekt des Rizinusöls erklärt.

Rizinusöl für die Haut – Vitamin E und Ricinolsäure

Rizinusöl bringt nicht nur unseren Darm wieder ins Gleichgewicht, sondern enthält neben Ricinolsäure auch beachtliche Mengen an Vitamin E. Warum ist Vitamin E für unsere Haut so wichtig? Weil dieses Vitamin unsere Haut von Schadstoffen befreit und sämtliche Radikale, mit denen unsere Haut im Laufe eines Tages konfrontiert wird, unschädlich macht. Da besonders unsere Gesichtshaut für freie Radikale empfänglich ist, eignet sich das Öl besonders zur Gesichtspflege.

  • Unreine Haut: Unreine Haut kann viele Gründe haben – von Stress über Krankheit, bis hin zu schlechter Ernährung oder einem hormonellen Ungleichgewicht. Viele greifen in solchen Fällen zu aggressiven Anti-Pickel-Produkten, was aber eigentlich gar nicht nottäte, denn auch mit Rizinusöl kann die Haut beruhigt werden. Die im Öl enthaltene Ricinolsäure bekämpft die Bakterien, die bspw. Pickel verursachen, und beugt gleichzeitig der Entstehung von neuen Entzündungen vor.
  • Trockene und rissige Haut: Trockene Heizungsluft und eisige Temperaturen – im Winter ist unsere Haut besonders anfällig für Trockenheit. Da Rizinusöl ein vitalisierendes, feuchtigkeitsspendendes Öl ist, eignet es sich hervorragend, um unschönen, trockenen Stellen vorzubeugen und schmerzhaften Hautrissen zu entgehen.
  • Falten: Verwendet ihr regelmäßig das Öl zur Hautpflege, beugt ihr nicht nur Unreinheiten vor, sondern verschiebt auch den Alterungsprozess der Haut ein wenig nach hinten. Wenn ihr das Pflegeöl sanft in die Haut einmassiert, kann es in die tieferen Hautschichten vordringen und regt dort die Produktion von Elastin und Kollagen an. Diese beiden Stoffe “spannen” die Haut und sorgen dafür, dass die Faltenbildung nur verzögert einsetzt.
  • Entzündungen der Haut: Wer es mit Entzündungen zu tun hat, kann sich an dieser Stelle die antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung des Rizinusöls zunutze machen. Wichtig hierbei ist, dass gerade bei verletzter oder gereizter Haut nur Öl zum Einsatz kommt, das nicht von minderer Qualität ist und aus biologischem Anbau stammt. Wenn ihr beim Auftragen des Pflegeöls merkt, dass die gereizten Hautstellen anfangen zu brennen oder schmerzen, solltet ihr abbrechen und die Haut zur Ruhe kommen lassen.

Rizinusöl für starke Haare und gepflegte Wimpern

Ein Öl, das die Verdauung anregt und Hautentzündungen bekämpfen kann, soll auch noch gut für Haare und Wimpern sein? Ja, ihr habt richtig gehört. Rizinusöl ist, aufgrund der hohen Konzentration an Ricinolsäure, DAS Mittel bei Haarausfall und der Schlüssel zu gesunden, starken Haaren. Folgendermaßen lässt sich das Pflegeöl im Bereich der Haarpflege anwenden:

  • Haarausfall: Frauen, aber auch Männer, leiden nicht selten an Haarausfall. Wenn dieser nicht erblich bedingt ist, habt ihr die Möglichkeit, mit Rizinusöl dem Verlust der Haare entgegenzuwirken. Gebt ihr das Öl auf die Kopfhaut und massiert es sanft ein, bewirkt die Ricinolsäure einen Abbau von Pilzen und Mikroben, die sich eventuell auf der Kopfhaut angesammelt haben und für den Haarausfall verantwortlich sind.
  • Trockenes, sprödes Haar: Gerade längere Haare sind im Winter anfällig für Spliss und trockene, brüchige Spitzen. Damit ihr auch im nächsten Frühjahr noch etwas von eurer Mähne habt und nicht radikal abschneiden müsst, lohnt sich die Pflege mit Rizinusöl. Verteilt eine kleine Menge des Pflegeöls im Haar und massiert es sanft in die Spitzen ein. Am besten über Nacht einwirken lassen und dann am nächsten Morgen mit wenig Shampoo gründlich ausspülen. Wer diese Prozedur regelmäßig wiederholt, wird mit starken und glänzenden Haaren belohnt!
  • Stumpfe Wimpern: Nicht jeder kann oder möchte sich einen Besuch bei der Kosmetikerin leisten, um sich die Wimpern auffüllen zu lassen. Außerdem geraten bei dieser Prozedur in manchen Fällen Chemikalien an die Haut und im schlimmsten Falle ins Auge – also greift lieber zu natürlichen Produkten wie dem Rizinusöl!  Zugegeben, ihr werdet nicht auf einen Schlag volle, glänzende und lange Wimpern bekommen (es sei denn, ihr habt diese von Natur aus). Wer aber seine Wimpern regelmäßig mit Rizinusöl bestreicht und sich an eine Einwirkzeit von 1-2 Stunden hält, wird mit einem schönen Wimpernkranz belohnt werden – und das ganz ohne den Einsatz von Chemie.

Rizinusöl kaufen – Worauf sollte ich achten?

Wie wir zu Beginn schon erwähnt haben – die Investition in hochwertiges, biozertifiziertes Rizinusöl lohnt sich! Natürlich könnt ihr auch zu Varianten greifen, die preiswerter sind, allerdings spiegelt sich dies in der Qualität wieder. Da eine niedrigere Qualität immer einhergeht mit einem Verlust an Inhaltsstoffen, verfehlt das Öl also im Grunde seinen Zweck und der Kauf lohnt sich nicht.

Wann in der Apotheke kaufen?

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass ihr zunächst entscheiden solltet, für welche Zwecke das Öl benötigt wird. Wenn ihr Rizinusöl zum Abführen benötigt, seid ihr in einer Apotheke gut aufgehoben. Die Öle, die in Apotheken verkauft werden, sind in den meisten Fällen noch mit anderen Stoffen präpariert und sind konkret als Abführmittel ausgeschrieben.

Rizinusöl online kaufen

Wer das Öl für Haut, Haare oder Wimpern nutzen möchte, sollte dieses online bestellen. Hier habt ihr eine große Auswahl und könnt gezielt nach wichtigen Qualitätsmerkmalen Ausschau halten, wie bspw. einer gelbliche Färbung oder dem ein oder anderen Biosiegel. Aufgrund der Produktvielfalt könnt ihr außerdem vergleichen und habt somit gute Chancen, das Produkt mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden. Wir waren mit diesem Produkt sehr zufrieden.

 

Zusammengefasst kann gesagt werden, dass Rizinusöl ein Pflegeöl ist, das definitiv unterschätzt wird. Durch die enthaltene Ricinolsäure sowie Vitamin E lässt sich das Öl flexibel einsetzen und kann nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich angewendet werden. Im Bereich der Naturkosmetik ist das Öl des Wunderbaums besonders für die Pflege von Haaren und Wimpern geeignet und kann zudem für die verschiedensten Hautprobleme genutzt werden.

 

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Rizinusöl