Shampoo selber machen

Herkömmliche Shampoos locken mit den immer wieder gleichen Werbeversprechen: schöneres Haar, glänzender, mehr Volumen, für schnell fettendes Haar usw. Dabei haben sie die Probleme, deren Lösung sie versprechen, häufig selbst ausgelöst. Zu viele der verwendeten Inhaltsstoffe sind auf Dauer eher Schadstoffe. Silikone, Parabene, Konservierungsstoffe, all das hat auf unserem Kopf nichts verloren. Eigentlich sollen sie unsere Haare schöner, gepflegter und gesünder aussehen lassen. Silikone bilden zum Beispiel einen dünnen Film auf den Haaren, damit sie glatter werden, mehr glänzen und kämmbarer werden. Langfristig schaden sie aber mehr als sie nützen. So legt sich das Silikon auch auf die Kopfhaut und kann zu Haarausfall führen. Zudem trocknet es Kopfhaut und Haare aus. Auch zu stark entfettende Inhaltsstoffe trocknen unsere Kopfhaut und die Haare aus und sorgen für Schuppen, eine empfindliche Kopfhaut und strohige Haare. Herkömmliche Shampoos zerstören den natürlichen Fettfilm auf der Kopfhaut, weshalb die Haare schneller nachfetten. Das Ergebnis: fettige Ansätze, trockene Spitzen. Tägliches Haare waschen wird nötig, was die Probleme weiter verstärkt. Zudem können viele der Zusatzstoffe Allergien auslösen oder bereits bestehende Allergien verstärken.

Wer sich damit nicht mehr abfinden möchte, der sollte einfach sein Shampoo selber machen. Wer diesen Gedenken bereits einmal hatte, aber vor dem Aufwand zurück geschreckt ist, für den haben wir eine gute Nachricht: Naturshampoo selber machen ist ganz einfach! Dabei ist es viel günstiger als die Produkte aus dem Drogeriemarkt und mit vielen wertvollen Inhaltsstoffen, die weder die Umwelt noch unseren Körper belasten. So könnt Ihr in Zukunft sicher sein, dass Euer Shampoo frei von Silikonen oder andere Zusätzen ist.

Es gibt viele Möglichkeiten, Haare und Kopfhaut sauber zu bekommen und dabei zu pflegen. Je nach Haartyp und Wünschen, können verschiedene Shampoo Rezepte zum Einsatz kommen. Bevor Ihr damit beginnt noch ein Hinweis: Ihr werdet vermutlich nach dem ersten Versuch noch nicht das endgültige Ergebnis erzielen. Nach jahrelanger Verwendung von Shampoo mit Silikon, dauert es eine Weile, eh diese vollständig von Eurem Kopf verschwunden sind. Ihr solltet also ein wenig Geduld haben. Nach vier Wochen solltet Ihr aber silikonfrei sein.

Wenn Euch das zu lange dauert, könnt Ihr auch zu Beginn Kaisernatron zum Haare waschen verwenden. Das zieht das Silikon aus den Haaren. Bei den Alternativen ohne Seife (siehe unten), kann es auch mit untergemischt werden. Allerdings trocknet Natron stark aus und sollte nicht zu häufig verwendet werden, ich bekomme davon eine extrem trockene Kopfhaut.

Shampoo selber machen auf Seifenbasis

Mit Seifenflocken einfach Flüssigshampoo selber machen.
Mit Seifenflocken einfach Flüssigshampoo selber machen.

Um Shampoo auf Seifenbasis herzustellen, braucht Ihr als Grundlage natürlich Seife. Damit Euer Shampoo wirklich reine Naturkosmetik ist, muss auch die Seife rein natürlich sein. Dafür habt Ihr zwei Möglichkeiten: Ihr kauft Naturseife oder Ihr macht Eure Seife selbst. Wie das geht, erfahrt Ihr in unserem Artikel „Seife selber machen“. Ist Euch das zu aufwendig, könnt Ihr auch Kernseife kaufen.

Wenn Ihr die Seife habt, dann geht der Rest ganz schnell. Zunächst benötigt Ihr Seifenlauge, die Ihr einfach aus 15 Gramm Seifenflocken und 250 ml destilliertem Wasser herstellt. Einfach Eure Seife zu Flocken reiben und dann mit kochendem Wasser übergießen. Rühren, bis die Seife komplett aufgelöst ist, fertig ist die Lauge.

Nun könnt Ihr diese als Grundlage für verschiedene selbst gemachte Shampoos verwenden. Dafür können – je nach Wünschen und Haartyp – verschiedene Kräuterauszüge oder ätherische Öle verwendet werden. Diese einfach der Grundrezeptur zugeben, wenn diese nicht heißer als 35 Grad ist. Hier ein paar Ideen:

  • Blondes Haar:

    Kamille ist toll für blonde Haare.
    Kamille ist toll für blonde Haare.

Für blonde Haare einfach Kamillenauszug oder Kamillenöl verwenden. Kamille wirkt als natürlicher Aufheller und macht die Haare seidig glänzend.

  • schnell fettendes Haar:

Hier eignet sich Zedernöl sehr gut. Auch Brennnessel und Rosmarin können bei schnell fettig werdendem Haar verwendet werden.

  • bei Haarausfall:

Brennessel und Rosmarin unterstützen das Haarwachstum. Also einfach etwas eines dieser Öle in Euer Shampoo geben.

  • Bei Schuppen:

Gegen Schuppen hilft Rosmarin oder Teebaumöl am besten. Ein paar Tropfen in die Seifenlauge und fertig ist das selbst gemachte Antischuppen-Shampoo.

 

Rezept für selbst gemachtes Pfefferminz-Shampoo

Bei sommerlichen Temperaturen möchte auch der Kopf ab und zu abgekühlt und erfrischt werden. Dafür gibt es ein tolles Haarwaschmittel, welches auch einfach selbst gemacht werden kann.
In diesem Rezept kommt Pfefferminze zum Einsatz, da sie einen erfrischenden Effekt auf der Kopfhaut hinterlässt. Genau das Richtige für den Sommer.

Pfefferminze sorgt für ein angenehm kühlendes Gefühl auf der Kopfhaut.
Pfefferminze sorgt für ein angenehm kühlendes Gefühl auf der Kopfhaut.

Zutaten:

  • 1 Handvoll frische Minze
  • 120 ml Wasser
  • 15 g Seifenflocken
  • 250 ml Wasser

Zubereitung:
Zunächst die Minze mit 120 ml Wasser übergießen und etwa 3 Stunden ziehen lassen. Danach die Flüssigkeit von den Minzblättern trennen.

15 Gramm Seifenflocken herstellen. Dafür einfach mit einer Reibe aus natürlicher Olivenölseife Flocken reiben. 250 ml Wasser in einem Topf zum Kochen bringen und dann die Seifenflocken in dem Wasser auflösen, auf geringer Temperatur 10 Minuten köcheln lassen.

Nach 10 Minuten den Topf vom Herd nehmen und den Pfefferminzsud in die Seifenlauge geben und dabei umrühren. Das nun fertige Pfefferminz-Shampoo abkühlen lassen und dann ich ein Gefäß gießen, in welchem es aufbewahrt werden kann. Eine leere Shampooverpackung eignet sich beispielsweise sehr gut. Das selbst gemachte Shampoo ist ungefähr 14 Tage haltbar. Vor Gebrauch gut schütteln und dann wie gewohnt verwenden. Zum vereisen am besten gleich in kleinere Flaschen abfüllen.

 

Tipp:

Je nachdem, ob Ihr Kräuterauszüge oder ätherische Öle verwendet, sind die zu verwendenden Mengen natürlich unterschiedlich. Bei Kräuterauszügen etwa die Hälfte der Grundmenge zugeben. Nehmt Ihr also, wie im Grundrezept angegeben, 250 ml Wasser für die Lauge, solltet Ihr für Euer Kräutershampoo etwa 120 ml Kräuterauszug hinzugeben.

Bei der Verwendung von ätherischem Öl sollte die Menge auf 250 ml 10 Tropfen nicht übersteigen.

Das selbst gemachte Shampoo könnt Ihr etwa zwei Wochen im Kühlschrank aufbewahren. Wenn ihr euren Haaren noch mehr gutes tun wollt, dann probiert auch mal euere Haarkur selber zu machen.

Shampoo ohne Seife

Shampoo selber machen geht z.B. ganz einfach mit Roggenmehl und Wasser.
Shampoo selber machen geht z.B. ganz einfach mit Roggenmehl und Wasser.

Es klingt verrückt, aber es funktioniert tatsächlich: Saubere Haare ganz ohne Seife! Die gängigsten Methoden sind mit Heilerde oder Roggenmehl. Beide Shampoos sind mehr oder weniger gleich herzustellen und funktionieren ähnlich. Ich bevorzuge Roggenmehl. Ihr benötigt für die Herstellung lediglich Roggenmehl und warmes Wasser. Einfach 4-5 EL (je nach Haarlänge) Roggenmehl mit lauwarmen Wasser sehr gut verrühren, sodass eine gelartige Masse entsteht. Etwa 30 Minuten ziehen lassen und dann im feuchten Haar verteilen und einmassieren. Das Ganze fünf Minuten einwirken lassen und gründlich ausspülen. Gern versteckt sich in oder hinter den Ohren etwas von der Masse, also auch da richtig abspülen. Die Haare nun wie gewohnt frisieren. Bei langem Haar bürsten sich noch feine Körner vom Mehl aus dem Haar, die eventuell beim Ausspülen noch auf der Kopfhaut geblieben sind. Nach dem Kämmen sollten die aber auch alle weg sein.

Die Haare sind nun sauber und fettfrei. Roggen hat die Eigenschaft Fett an sich zu binden, aber auch Schmutzpartikel. Gleichzeitig sind darin viele Vitamine und Mineralstoffe enthalten, die Haare und Kopfhaut pflegen. Es kann auch als Trockenshampoo verwendet werden. Einfach am Abend etwas Mehl in den trockenen Ansätzen verteilen und ein Kopftuch umbinden. Am nächsten Morgen einfach auskämmen.

Achtung: Unbedingt kein anderes Mehl als Roggenmehl verwenden! Andere Getreidesorten haben einen hohen Glutenanteil. Wie der Name schon sagt, ist Gluten Klebereiweiß – die Masse, die hier mit Wasser entsteht, ist nur sehr schwer wieder aus den Haaren zu bekommen.

Das Roggenmehl“shampoo“ kann nicht in größeren Mengen angerührt und für später aufbewahrt werden, da Roggenmehl mit Wasser nach einiger Zeit zu Sauerteig wird.

Wenn Du lieber Heilerde (Lavaerde) oder grüne Tonerde bei fettigen Haaren verwenden willst, vermischst Du, je nach Haarlänge 1-2 EL der Erde mit Wasser. Wie viel Wasser Du verwendest, ist Dir überlassen. Eher flüssig ist es einfacher, die Pampe im Haar zu verteilen. Manchem ist das Flüssige aber nix, da es ja ein paar Minuten einwirken soll und ins Gesicht tropfen kann. Hier muss jeder sein Mischungsverhältnis finden.

Heilerde sollte nicht mit Metall in Berührung kommen, da es dann seine Wirkung verliert. Also hier beim Anrühren Gefäß und Löffel aus Plastik, Glas oder Porzellan verwenden.

Welches Produkt Ihr also verwendet, ist reine Geschmackssache. Der Vorteil bei Heilerde oder flüssigem Shampoo besteht darin, dass man kleine Mengen auf Vorrat anrühren kann.

 

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Rezepte für selbstgemachte Shampoos - mit & ohne Seife