Ätherische Öle – Wirkung und richtige Anwendung in der Naturkosmetik
Ob Rosenöl in der Gesichtscreme, Teebaumöl im selbstgemachten Deodorant oder das Entspannungsbad, das durch das Lavendelöl erst so richtig wirkt – Ätherische Öle sind ein wesentlicher Bestandteil von Naturkosmetik. Dementsprechend kannst du die Öle natürlich auch bei Naturkosmetik selber machen einsetzen – in vielen Fällen geben sogar erst die Öle deinem Produkt den letzten Schliff! Du möchtest deine selbstgemachte Creme oder das Deo mit einem passenden Öl veredeln, weißt aber nicht, wie die ätherischen Öle verwendet werden oder wirken? In unserer Übersicht erfährst du alles über die für die Naturkosmetik wichtigen Öle – wie sie wirken und worauf du bei der Dosierung achten solltest!
Was sind Ätherische Öle?
Rosenöl soll stimmungsaufhellend wirken, Lavendel hingegen entspannen und Rosmarinöl regt die Durchblutung an – das Wirkungsspektrum von ätherischen Ölen scheint schier unerschöpflich. Doch was sind ätherische Öle überhaupt? Warum werden sie in Naturkosmetik verwendet und wie werden die kostbaren Öle gewonnen? Bevor wir mit euch tiefer in die Welt der duftenden Öle einsteigen, wollen wir euch zunächst ein paar allgemeine Fakten rund um das Thema ätherische Öle näher bringen.
Ätherische Öle sind ursprünglich ein Produkt aus der Pflanzenwelt. Es handelt sich hierbei um fettlösliche, teilweise stark riechende Stoffwechsel-Produkte, die Pflanzen in ganz unterschiedlicher Art und Weise helfen, sich in der wilden Natur zu behaupten. Einigen Gewächsen dienen die Öle als Lockmittel, andere wiederum kommunizieren mittels der Substanz mit anderen Pflanzen, andere Gewächse hingegen nutzen ätherische Öle als Schutz vor Bakterien, Pilzen oder Fressfeinden. Sogar vor der UV-Strahlung oder übermäßigem Wasserverlust können die duftenden Öle die Pflanzen bewahren.
Damit die ätherischen Öle ihren Weg in unsere Naturkosmetik finden, müssen sie mithilfe aufwendiger Verfahren aus den Pflanzen gewonnen werden. Je nachdem, um was für eine Pflanze und Öl es sich handelt, kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz: Wasserdampfdestillation, Pressung der Pflanze oder die Extraktion mit Lösungsmitteln oder Fetten. Unabhängig vom Verfahren, das zur Gewinnung des geruchsintensiven Öls eingesetzt wird, bleibt am Ende der Prozedur ein Öl zurück, das aus folgenden Inhaltsstoffen besteht: Terpene, Terpenoide sowie Phenole und Phenylderivate. Trotz der immer gleichen Inhaltsstoffe duftet jedes ätherische Öl – abhängig von der Pflanze aus dem es gewonnen wurde – verschieden und verfügt zudem über eine bestimmte Wirkung, die du kennen solltest, bevor du ein ätherisches Öl verwendest.
Ätherische Öle Wirkung
Wer denkt, ätherisches Öl würden bloß ihres Geruchs wegen in Naturkosmetik verarbeitet werden, der irrt. Auch wenn selbstgemachte Naturkosmetik vom Geruch der duftenden Öle profitiert – in erster Linie werden die Öle ihrer Wirkung wegen verarbeitet. Wenn du also auch ein ätherisches Öl in deiner Creme oder dem selbstgemachten Deodorant unterbringen willst, solltest du dich vorab genau über die Wirkung des entsprechenden Öls informieren und es mit Bedacht verwenden. Die Wirkung von ätherischen Ölen ist nämlich in keinem Fall zu unterschätzen – bedenke, dass die Substanz vor seiner Gewinnung einen wichtigen Zweck in der Natur erfüllt hat. Ein ätherisches Öl wirkt immer dem Charakter der Pflanze entsprechend, weswegen auch das Wirkungsspektrum enorm groß ist: Es reicht von antibakteriell, desinfizierend, zellerneuernd bis beruhigend.
Wer sich des Ausmaß des Wirkungsspektrums von ätherischen Ölen bisher nicht bewusst war, sollte sich für ein besseres Verständnis Folgendes vor Augen führen: Wenn du eines der Öle über deinen Geruchssinn aufnimmst, wirkt sich dieser Geruch unmittelbar auf das limbische System aus. Dieser Teil des menschlichen Gehirns ist unter Anderem für die Verarbeitung unserer Gefühle zuständig. Des Weiteren können die Moleküle des ätherischen Öls die Hautbarriere durchdringen und werden somit in die Blutbahnen aufgenommen. Früher oder später findet die Substanz auch ihren Weg in die Zellmembranen – dort kann sie beispielsweise Enzyme und Rezeptoren beeinflussen und schlussendlich in körpereigene Prozesse eingreifen. Es ist also sehr wichtig, dass du dir vor Gebrauch bewusst machst – ein ätherisches Öl riecht nicht nur einfach gut, sondern beinhaltet hochkonzentrierte Substanzen, die auf unseren Körper Einfluss nehmen und somit nur im passenden Kontext verwendet werden sollten.
Worauf solltest du bei der Anwedung der Öle achten?
Da es doch einige Aspekte gibt, die du beim Gebrauch von Lavendelöl und Co beherzigen solltest, haben wir für dich eine kleine Checkliste zusammengestellt. Folgende Punkte solltest du beim Gebrauch von ätherischen Ölen beachten:
• Bewahre die Öle immer so auf, dass Kinder oder Haustiere sie nicht zufällig in die Finger oder Pfoten kriegen
• Ätherische Öle sollten vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden – am Besten bewahrst du sie in dunklen Glasflaschen auf
• So gut die Substanzen auch riechen mögen – Ätherische Öle niemals innerlich anwenden oder mit den Schleimhäuten oder Augen in Kontakt bringen
• Du bist Allergiker? Dann wirst du wahrscheinlich nicht alle ätherischen Öle vertragen und solltest dich vorab genau über das Öl informieren
• Ätherische Öle sind sehr konzentriert und dürfen nicht pur auf der Haut aufgetragen werden – es kann zu Hautirritationen oder Verätzungen kommen
• Bei bestimmten Personengruppen sollte auf ein duftendes Öl verzichtet werden. Hierzu zählen Babys, Kleinkinder oder auch alte, geschwächte Menschen. Außerdem ist besondere Vorsicht geboten bei Schwangeren, Epileptikern oder Menschen mit Bluthochdruck
• Wenn du ein Öl verdünnen willst, funktioniert dies nicht mit Wasser – Ätherische Öle sind nämlich nicht wasserlöslich! Verwende zum Verdünnen immer fettreiche Trägermaterialien wie beispielsweise hochwertige Pflanzenöle
Ätherischen Öle – Unsere Top 5 in der Kosmetik
Du hast dich von unser Checkliste nicht abschrecken lassen? Gut so, denn die Handhabung mit den duftenden Ölen ist in den meisten Fällen sehr unkompliziert. Da es eine Vielzahl an ätherischen Ölen gibt, stellen wir dir im Folgenden fünf unserer Favoriten vor, die du sowohl in selbstgemachte Creme als auch in Deos oder Haarspülungen problemlos integrieren kannst.
Rosenöl
Rosenöl ist eines der wertvollsten ätherischen Öle. Ein Blick in die Regale eines Naturkosmetik-Ladens zeigt – Produkte, die mit Rosenöl veredelt sind, sind oft teuer. Der hohe Preis erklärt sich aber schnell von alleine, denn: Für die Herstellung eines Milliliters der kostbaren Substanz werden ca. 5 kg Rosenblütenblätter benötigt! Rosenöl wird häufig in Kosmetika oder der Aromatherapie eingesetzt, da es stimmungsaufhellend und belebend wirkt. Gleichzeitig kann das duftende Öl aber auch eine stressreduzierende Wirkung haben. Wenn du Rosenöl beim Naturkosmetik selber machen verwenden willst, solltest du das Öl am besten in eine Creme mischen! Diese Creme eignet sich dann besonders für trockene, empfindliche aber auch reife Haut. Die pflegende Wirkung des Rosenöls lässt sich vor allem jetzt im Winter gut nutzen und schützt die von Kälte und Wind geplagte Haut! Hinweis: Auch wenn Rosenöl als gut verträglich gilt, solltest du dich vorab informieren, ob du gegen das ätherische Öl allergisch bist!
Teebaumöl
Wer Teebaumöl schon einmal gerochen hat, weiß – dieses Öl hat einen sehr starken Eigengeruch. Sein Wirkungsspektrum ist dabei so vielfältig, dass man wahrscheinlich etliche Bücher über das geruchsintensive Öl verfassen könnte! Es wirkt antiseptisch, entzündungshemmend, aber auch schmerzlindernd und allgemein infektionshemmend. Aufgrund seiner Wirkung ist das Teebaumöl besonders beliebt bei dem Selbermachen von schadstofffreiem Deodorant. Hier kommt die desinfizierende, antiseptische Wirkung besonders gut zur Geltung: Durch ein Einschränken von Keimbildung hält dich das mit Teebaumöl veredelte, selbstgemachte Deo besonders lange frisch!
Citronellaöl
Dich plagen im Sommer häufig Mücken und andere Plagegeister? Dann solltest du es in jedem Fall mit diesem ätherischen Öl in selbstgemachter Naturkosmetik versuchen! Das ätherische Öl wird aus Zitronengras gewonnen und hat eine belebende, erfrischende und stimmungsaufhellend Wirkung. Außerdem wirkt es leicht keim- und pilztötend. Ein weiterer netter Nebeneffekt: Mücken und Co werden durch den zitronigen Geruch abgeschreckt und meiden dich! Du kannst das Öl in sämtlicher selbstgemachter Kosmetik verwenden – durch selbstgemachte Bodysprays verteilst du beispielsweise den Geruch am ganzen Körper. Wir finden, dass sich das Citronellaöl besonders gut in einem selbstgemachten Shampoo macht – ein paar Tropfen des zitronig duftenden Öls und selbst das Roggenmehlshampoo riecht himmlisch! Achte bei der Verwendung darauf, nicht mehr als fünf Tropfen zu dem Shampoo zu geben.
Rosmarinöl
Ein ätherisches Öl, das ebenfalls – ähnlich wie Teebaumöl – sehr vielseitig angewendet werden kann. Ob selbstgemachte Creme, Zahncreme oder Haarspülung – Rosmarinöl kann in verschiedenen selbstgemachten Naturkosmetik-Produkten zum Einsatz kommen. Besonders geeignet ist es zur Pflege von unreiner, fettiger Haut, außerdem regt es die Durchblutung von schlecht durchbluteter Haut an und verbessert den Stoffwechsel. Da es zudem die Talgdrüsenfunktion ins Gleichgewicht bringt, wird dem ätherischen Öl eine reinigende und zellerneuernde Wirkung nachgesagt. Unser Tipp: Integriert das Rosmarinöl tropfenweise in euer selbstgemachtes Shampoo und regt euren Haarwuchs auf natürliche Art und Weise an. Wer sich mit Naturprodukten gut auskennt, wird außerdem festgestellt haben, das Rosmarinöl besonders häufig in Haarwassern, die gegen Schuppen wirken, eingesetzt wird.
Lavendelöl
Last but not least ein bekannter Klassiker – Lavendelöl. Dieses Öl ist besonders wegen seines wohltuenden, entspannenden Geruchs beliebt und wird deshalb auch in herkömmlicher Kosmetik – besonders in Badezusätzen – verwendet. Allerdings kann das ätherische Öl mehr als nur beruhigen: Es wird antiseptisch, hautpflegend, entzündungshemmend, nervenstärkend sowie zellerneuernd. Außerdem zählt diese Substanz zu den Ölen, die nur leicht reizend sind, weswegen es ausnahmsweise pur angewandt werden darf. Du solltest es allerdings mit den Ausnahmen nicht übertreiben, denn es kann bei purer Anwendung zu Rötungen kommen! Nach einer kurzen Diskussion, wofür das Lavendelöl am Besten eingesetzt werden sollte, waren wir uns in der Redaktion schnell einig: Natürlich im selbstgemachten Badesalz! Wer ein warmes, entspannendes Bad nach der Arbeit liebt, für den ist Badesalz, das mit diesem ätherischen Öl ergänzt wurde, ein wahrer Segen!
Du willst ätherisches Öl in deiner selbstgemachten Naturkosmetik verwenden? Dann steht dem Herstellungsprozess von deiner Creme und Co ja nichts mehr im Wege! Für welches ätherische Öl du dich dabei entscheidest, bleibt ganz dir überlassen – bedenke nur, dass du bei der Wahl des richtigen Öls mit Bedacht vorgehen solltest, da jedes Öl über seine eigene Wirkung verfügt. Wer erst mal ausprobieren will und noch nicht so recht weiß, welches Öl am besten für einen selbst geeignet ist, dem könnte dieses Set gefallen:
Wenn du bereits Erfahrungen mit ätherischen Ölen in selbstgemachter Naturkosmetik gesammelt hast, kannst du uns gerne ein Kommentar hinterlassen und uns Feedback geben!
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